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Stadtgeschichte

Die Sammlung zur Stadtgeschichte schließt sich nahtlos an die klostergeschichtliche Sammlung an. Im UG wird die Zeit bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges aufgezeigt - im EG, dem Galerieraum, ab1650 bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg fortgeführt. Weitergehende Ausstellungsflächen befinden sich im Foyer des CSM und in den Treppenaufgängen.

 

Zahlreiche Exponate, Möbel, Bilder und Gebrauchsgegenstände berichten vom Kleinbürgerlichen Leben in Murrhardt. Insbesondere werden die zahlreich bekannten Murrhardter Persönlichkeiten und Ehrenbürger in der Ausstellung gewürdigt. Besonders zu erwähnen sind hierbei die Familie Jacobi, Landbaumeister Johann Adam Groß, sowie die Murrhardter Maler und Künstler.

Murrhardts interessante Ehrenbürger werden ebenso vorgestellt, wie neu entdeckte Persönlichkeiten, die in Murrhardts Geschichte zahlreich wirkten.

Weiter von Eduard Wüst, bis hin zum weltberühmten Zauberkünstler Helmut Schreiber (Kalanag) und dem Erich Schumm in der Zeit des Wiederaufbaus und Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Landrätekonferenz bildet ein eigenes Kapitel wichtiger Stadt und Landesgeschichte und einen Neubeginn nach 1945.

Ansicht von Murrhardt, Kleinsträttl, 1680
neuere Stadtgeschichte im Galerieraum
Durchgang in den Mehrzweckraum für Medien und Museumspädagogik

Der multifunktionale Mehrzweckraum bietet Sitz- und Tischplätze, sowie kann als Vortragsraum und für kleine Empfänge genutzt werden. Eine Foto – und Filmpräsentation ergänzt die Dauerausstellung.

 

Die Exponate in den Vitrinen sind nach Epochen und Ereignissen ausgewählt. Beginnend ab 1650, den Franzoseneinfällen in Württemberg 1693 und der Einrichtung der Apotheke im Jahre 1700.

Die ersten evangelischen Theologen nach 1650
Historische Apothekengeräte um 1700
Zeit des Absolutismus. Klosterreichtum, Glasmacherkunst und Kriegsgetümmel
Der Stadtbrand 1765 und das evangelische Klosteramt, evangelische Abtsstäbe - eine Seltenheit.

Die hölzernen Abtstäbe der Prälaten wurden 1973 bei der Ausgrabung gefunden und restauriert. Weitere bekannte Äbte entstammen den Familien Hochstetter, Pregizer und Haselmaier. Die Familie Hölderlin war mehrere Generationen als Klostergutverwalter tätig, seine Großmutter stammte sogar von hier, so hatte auch Friedrich Hölderlin einen starken Bezug nach Murrhardt.

 

1765 fegte ein verheerender Stadtbrand Murrhardt weg - ein Neubeginn unter Herzog Carl Eugen prägt die Stadt bis heute. Die Stadt wurde nach Plänen des Landbaumeisters Johann Adam Groß bis 1815 wieder aufgebaut.

 

Der berühmteste evangelische Prälat war Friedrich Christoph Oetinger. In seiner Amtszeit war das Kloster wieder eine Zelle geistiger und philosophischer Arbeit und ein Zentrum der Theologie in Württemberg, aber auch Zeit des wirtschaftlichen Aufbruchs. Oetinger investierte zusammen mit Kaspar Schiller, dem Vater des Dichterfürsten, große Summen in den Bergbau. Der letzte in Murrhardt amtierende Prälat war J. Friedrich Schelling , der Vater des Philosophen Friedrich Wilhelm von Schelling der hier 1803 seine Frau Caroline ehelichte.

Bergbau, Silberrausch und Salzfieber im Schwäbischen Wald hier

erfährt man mehr über Friedrich Schillers Räuber und deren Hintergrund.

Das Gemälde von der Hand des Murrhardter Kunstmalers Georg Adam Eger zeigt Johann Christoph Glenk, Hospitalgerichtsbuchhalter und Bergwerkskundiger aus Hall. Der Salz- und Silberbergbau im Schwäbischen Wald sollte die Wirtschaft ankurbeln, endete jedoch leider erfolgslos. Mit etwas mehr Glück und Einsatz wäre allerdings das erste große Salzbergwerk in Württemberg entstanden, der Erfolg lag nur wenige Meter tiefer……. Sein Sohn Johann Georg Glenck, war Baugegenschreiber, Fürstlich-Hohenlohischer Baumeister und Bergrat, plante die Mariannenvorstadt in Ingelfingen, war Salinendirektor in Weißbach und Erbauer des Murrhardter Salzstollens Fehl.

Schmelzglocke und Gerät, Karten und Bilder zu Prälat Oetingers Bergbauunternehmen, das Alchemisten, Rosenkreuzer und Freimaurer nach Murrhardt zog.
Murrhardt war im Jahre 1803 Schauplatz der legendären Hochzeit
Blick in die Vitrine zur napoleonischen Zeit und dem Königreich Württemberg, sowie der Auswanderungsbewegung nach Russland.

Die bürgerliche Revolution 1848/49 fand auch in Württemberg zahlreiche Anhänger, so den Murrhardter Ehrenbürger Ferdinand Nägele, der zugleich das gesellschaftlichen Leben in Murrhardt mit zahlreichen Vereinsgründungen gestaltete. Sein Mitstreiter Ludwig Uhland war nicht nur Nebensitzer in der Nationalversammlung, sondern aktiver Unterstützer, so auch Justinus Kerner und sein Sohn Theobald.

Eine kuriose Lebensgeschichte schrieb die „Saloniere“ Caroline Schippert.

Zahlreiche Auswanderungswellen erfassten die Gegend um Murrhardt. Meist waren die Auswanderer ob zuerst nach Polen, Russland, Ukraine und in den Kaukasus, später nach Amerika, dem Ruf religiöser Bewegungen, aber auch der puren wirtschaftlichen Not, Hunger und Armut gefolgt. Bürgerliche Auswanderung nach Großbritannien und Frankreich fand aber auch statt. Ein berühmtes Beispiel dafür ist die Murrhardterin Dorothea Schippert, eine Saloniere und Unternehmerin, die mit Kaiser Napoleon III. Napoleon III. – Wikipedia bekannt war. Dieser besuchte seine „Madame Schippert 1867 in Murrhardt. Eine andere Gruppe Auswanderer fand den Weg ins Heilige Land. Fünf Familien würrtembergische Templer Tempelgesellschaft aus umliegenden Teilorten. Gründeten die Siedlung Sarona Sarona in Palästina und damit den Kern der Weltstadt Tel Aviv.

1871 wurde nicht nur das Deutsche Kaiserreich gegründet, sondern auch Murrhardt zur Sommerfrische und zum Luftkurort . Landhäuser, Villen und eine Stadterweiterung unter dem Stadtbaumeister Christian Hämmerle, zogen ab 1878 mit dem Bau der Murrtalbahn immer mehr potente Bürger und Großbürger an , so auch Ehrenbürger Robert Franck. Seine Ehefrau Martha war die Tochter des Generalarztes Eduard Albert von Seeger, der seine Murrhardter Villa den Olgaschwestern stiftete. Die Industrialisierung nahm Tempo auf, davon profitierte die Familie Söhnle, mit ihrer bekannten Waagenproduktion.

 

Das Wissen um die Schönheit und Vielfalt der Natur wurde von den Ehrenbürgern Eugen Nägele und Gustav Jäger und Hermann Losch stark gefördert.

 

Am Wolkenhof lebte die Familie Zügel. Die Künstler Heinrich von Zügel und Sohn Willy Zügel sind ebenso prägend für die Künstlerszene der Stadt, wie Reinhold Nägele, sein Vetter Oscar Zügel oder später Carl Obenland, Theodor Schnitzer und viele mehr.

In der Zeit zwischen den Weltkriegen entwickelte sich Murrhardt auch zu einem Industriestandort.

Murrhardt wurde im Zweiten Weltkrieg Standort einiger aus Stuttgart evakuierten Ministerien, Landes – und Parteibehörden. Dies förderte auch den liberalen NS-Widerstand. So sind für Murrhardt die Netzwerke der Weißen Rose mit der Freundschaft der Geschwister Scholl zur Familie Nägele bekannt. Mitglieder des militärischen Widerstands waren Oberstleutnant Rudolf Hartmann und Oberst Friedrich Gustav Jäger, Enkel des Murrhardter Ehrenbürgers, sowie der mit Murrhardt eng verbundene Fritz Elsas.

 

Als Militärs sind Generalmajor Hermann Lukas Plocher und der Dolmetscher von Stalingrad, Boris von Neidhardt zu benennen. Am 20. Juni 1945 fand das erste demokratische Treffen nach dem Weltkrieg auf deutschem Boden statt, die Landrätekonferenz unter Reinhold Maier und Wilhelm Keil aus der nicht nur das Land Württemberg-Baden sondern infolge mit dem Murrhardter Kurgast Theodor Heuss und dem hiesigen Wahlkreisabgeordneten Eugen Gerstenmaier die neue Bundesrepublik entstand.

 

Menschen ihrer Zeit waren der der Ehrenbürger und Unternehmer Erich Schumm dem Erfinder des ESBIT und der weltberühmte Zauberkünstler und Filmproduzent Helmut Schreiber „Kalanag“, dessen Nachlass in einer Sonderausstellung über das CSM zugänglich ist.

Blick in den Medienraum. Hier werden auch museumspädagogische Veranstaltungen angeboten.
originale Marktbrunnenfigur, Herzog Christoph um 1570

Zahlreiche Ofensteine und Ofenplatten zieren die Wände der Treppenaufgänge. Die Ofensockelsteine erzählen meist die Geschichte ihrer einstigen Besitzer mit Namenskürzel, Daten und Zunftsymbolen. Die meisten der Steine stammen von der Murrhardter Steinhauerfamilie Söhnle aus der Zeit Ende des 18.Jh.

Originalfoto des einstigen Ofens aus Hinterbüchelberg
Ofenstein, "Gerechtigkeit und Friede küssen sich"

Stadtführungen zu den Kirchen und Sehenswürdigkeiten bieten wir an. Sehr empfehlenswert sind die Erlebnisführungen und Nachtwächterspaziergänge. Informieren Sie sich im Veranstaltungskalender.

Kontakt:

CARL-SCHWEIZER-MUSEUM
Seegasse 36
71540 Murrhardt
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