Die zoologische Abteilung des Museums ist der Kern der Sammlungen. 1899 begann Präparator Carl Schweizer, Tiere und Vögel zu sammeln. Bereits damals wurden seltene Exemplare aus Vogelschutzwarten und Wildparks erworben.
Der Tier- und Artenschutz ist eine Leitlinie für unsere Arbeit. Keines der Exponate wurde für das Museum erlegt - meist sind es "Umweltopfer" oder Abgänge aus zoologischen Gärten und Wildparks, die im Laufe von 100 Jahren zusammengetragen wurden. Die meisten Präparate sind schon sehr alt, Neupräparate werden nur im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und den Regeln der Ethik angefertigt. Durch die lebensnahe Präparation und Darstellung in Großdioramen wird dem Gast ein "positives Naturerlebnis" geboten, das nichts mit einer angestaubten Trophäensammlung zu tun hat, sondern einen besonderen Blick für die Schönheiten unserer heimatlichen Fauna eröffnet.
Bei den Führungen wird insbesondere der Artenschutz und die Biodiversität in den unterschiedlichen Lebensräumen Deutschlands vermittelt.
Der Rundgang beginnt mit der faszinierenden Vogelwelt der Meeresküsten. Die Vogelfelsen der Inseln Helgoland und Rügen sowie das Watt sind das Vorbild zu diesem Großdiorama. Zahlreiche Seevögel, Baßtölpel und Papageientaucher sind zu sehen sowie Krebse oder auch der beliebte Seehund. Möwen, Kormorane und der majestätische Seeadler, unser Wappenvogel, sind die Vertreter dieses Großbiotops.
Weiter führt uns der Weg zu den Flusslandschaften Mitteldeutschlands. An Elbe, Rhein und Donau leben die seltenen Störche, die Großtrappen in der Altmark sowie zahlreiche Wildentenarten vom Bodensee. Der letzte Storch ist im oberen Murrtal 1927 ausgestorben.
Der beliebte Eisvogel ist am hiesigen Fluss Murr ebenso zu betrachten wie die ausgestellten Amphibien und Reptilien. Fischreiher, Nachtreiher und weitere Wasservögel ergänzen die Szene.
Der letzte Fischotter ist 1911 bei Murrhardt verschwunden, jedoch der Biber 2014 erstmals nach über 200 Jahren, wenn auch als Einzeltier, wieder aufgetaucht.
Die Waldlandschaften der Mittelgebirge sind Lebensraum für Hirsche, Luchse, Wildkatzen und viele bedrohte Greifvogelarten.
Hier kann der Betrachter auch die Mehrzahl der im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald beheimateten Fauna entdecken.
Rothirsche, einst Stolz der Jagdherren, sind noch im Schönbuch oder Schwarzwald heimisch.
Eine belebte Ruine zeigt die Vielfalt an Kulturfolgern, Marder, Dachse aber auch die unterschiedlichen Arten der Eulen und Käuze, sowie Tauben.
Die größte Schaugruppe im Museum ist dem Lebensraum Mittel- und Hochgebirge gewidmet. Beeindruckende Geier, stolze Adler oder die unterschiedlichsten Raufußhühner, Auerhahn und Birkhahn gilt es zu entdecken. Großsäuger wie Steinbock und Gämse sind präsent, wie natürlich auch das obligatorische Murmeltier. Ein besonderer Vertreter ist der Schopfibis, einst vor Jahrhunderten noch im Alpenraum lebend, dann dort ausgestorben, ist er nun wieder in wenigen Exemplaren wieder angesiedelt. Dieser Vogel wird auch als Waldrapp bezeichnet, im Schwäbischen auch als "Nachtkrabb" bekannt.
Einen Sprung über den Atlantik nach Amerika kann man als Besucher im letzten Diorama wagen. Ein großer, bulliger Bison sowie Geier, Schlangen und weitere Prärietiere bevölkern zusammen mit einem "Indianer" die bunte Szene. Etwas exotisch, doch bei allen Besuchern - ob Jung oder Alt - eine bleibende Erinnerung an den Museumsbesuch.
Führungen und geführte Wanderungen zu den Naturdenkmalen Wasserfälle und Felsenmeer werden von uns individuell angeboten. Dabei wird auf die erdgeschichtliche
Vergangenheit, sowie die Lebensräume, Flora und Fauna eingegangen. Richtpreis pro Stunde 50,00 €. Die Führungen werden von einem zoologischen Präparator, oder einem Naturparkgästeführer durchgeführt.
Fragen Sie uns an, wir beraten Sie gerne oder schauen Sie in unseren Veranstaltungskalender.